Inhalt
Die Geschichte spielt in einer mittelalterlich anmutenden Hohlwelt. Der bewohnbare Teil der Welt ist ein in sich geschlossenes Tal, in dem ein Wanderer nach wenigen Wochen wieder an seinen Ausgangspunkt zurückgelangt. Als Zeichen seiner Verbundenheit mit Gott trägt jeder Mensch ein Gottesauge, eine Art Amulett, auf seiner Brust.
Fabio beendet gerade seine Lehre bei dem Schreiner Simon. Er hofft, auf seiner bevorstehenden Wanderschaft Erfahrungen und Selbstbewusstsein zu gewinnen, um das Herz von Simons schöner Tochter Etana zu gewinnen, die ihm bislang die kalte Schulter gezeigt hat. Dann könnte er eines Tages sogar Simons Schreinerei übernehmen.
Simon hat Fabio mit seiner Neugierde und seinem Wissendrang angesteckt. Schon öfter haben sich die beiden mit neuartigen Konstruktionen, zuletzt einer Art Wasseruhr, Ärger mit der Geistlichkeit eingehandelt. Als Simon schließlich nicht widerstehen kann, während des Besuchs des strengen Klosterbotens Vukan einem seiner Novizen das Gottesauge eines Verstorbenen abzukaufen, nimmt das Unheil seinem Lauf. Simon, Fabio und Junah, Simons jüngere Tochter, müssen aus dem Dorf fliehen. Sie hoffen, in der Stadt untertauchen zu können.
Auf ihrer Flucht vor Pater Vukan und seinem Gefolge werden sie getrennt. Simon erreicht als erster die Stadt. Doch er wird verraten und versucht daraufhin, ins Kloster zu fliehen. Dort lauert ihm einer von Pater Vukans Begleitern auf. Simon wird gefangengenommen und soll sich einem Gottesgericht stellen.
Fabio und Junah ergeht es nicht viel besser. Sie werden am Stadttor von Pater Vukan abgefangen. Fabio wird in ein Verlies der ehemaligen Festung geworfen, während Junah vor dem Tor laufen gelassen wird. Weil sie die Stadt nicht betreten darf, macht Junah sich auf den Weg ins Kloster, denn sie hat erfahren, dass ihr Vater dort festgehalten wird. Dort erfährt sie, dass er die Nacht im Tempel verbringen muss, damit Gott über ihn richte. Es gelingt ihr, an den Wachmännern vorbei in den Tempel einzudringen. Was sie dort entdeckt, verschlägt ihr den Atem.
Mit dem Auftrag, Fabio zu befreien und auch ihn in den Tempel zu bringen, kehrt Junah in die Stadt zurück. Sie weiß nun, wie sie in die Stadt gelangen kann, wo Fabio gefangengehalten wird und wie sie mit ihm gemeinsam aus der Festung herauskommen kann. Zwar läuft nicht alles nach Plan, doch am Ende erreichen Sie zusammen den Tempel, in dem Simon auf sie wartet.
Für alle drei beginnt ein neues Leben in einer Welt, die unendlichfach größer ist als diejenige, die sie gekannt haben. Etana bleibt in der Hohlwelt zurück, denn sie hat dort ihren Traumpartner gefunden.
Stephan Becher - 8. November 2018